13.12.2017

Die BOLZPLATZLIGA auf der Waldtribüne

Da standen sie nun auf der Bühne, genauer gesagt auf der Waldtribüne, und wurden beklatscht. Die Eintracht hatte wie schon in den Jahren zuvor die fairsten Mannschaften und die besten Gastgeber der Saison aus der Frankfurter Bolzplatzliga F 43+ eingeladen zum Heimspiel gegen Bayer Leverkusen am 25. November. Anlass für das Eintracht Frankfurt Museum, die Teams vor dem Spiel vorzustellen. Der Auftritt folgte dem letzten Interview mit Hans-Peter Griesheimer als Vorsitzendem des Museums-Fördervereins, was das Sportkreis-Team besonders freute, denn noch in seiner früheren Funktion als Leiter des Frankfurter Arbeitsamts war er 2005 Starthelfer für die Gallusprojekte des Sportkreises.

Dann waren die Ligateams für ein paar Minuten die Hauptpersonen. Interviewt von Axel Beve Hoffmann und Pia Geiger erzählten Kinder und Jugendliche der Teams SV Bornheim 06, Lula, Kinderhaus Innenstadt und Vatos Locos Nied von ihrer Teamentwicklung und was es für sie bedeutet, in der Bolzplatzliga zu kicken. Fair Play ist für sie selbstverständlich und es finden sich in der Liga Jahr um Jahr neue Freundinnen und Freunde. Um bester Gastgeber zu werden, gehört es schon dazu, vor Ort die Liga bekannt zu machen – oder auch eine Einrichtung, die Getränke und Snacks an den Spieltagen stellt. Begleitet von Helga Roos vom Sportkreis und weiteren Mitarbeitern der Liga erlebten die Jungen und Mädchen so und mit dem anschließenden Bundesligaspiel ein paar schöne Stunden in der Arena - auch wenn die 0:1-Niederlage natürlich eine Enttäuschung war.

Aber für die meisten war es eben doch der allererste Stadionbesuch und für die Bolzplatzliga war dieser Samstag ganz grundsätzlich ein weiteres Highlight in ihrer noch kurzen Geschichte. Auf der Bühne konnten die Spieler und Spielerinnen sowie Helga Roos das Projekt vorstellen. Und es gab noch ganz viele, die unsere Liga noch nicht kannten. Das hat sich jetzt geändert.

Hier noch ein paar kurze Infos: Die Liga läuft auf den Bolzplätzen der verschiedenen Stadtteile von Frankfurt von April bis Oktober, sie wird organisiert im Gallusprojektbüro des Sportkreises Frankfurt. Die meisten Mannschaften sind angedockt an Kinder- und Jugendeinrichtungen, einige Teams sind aber auch selbst organisiert. Wenn Einrichtungen kein Training anbieten, bietet der Sportkreis an, einen Trainer zu stellen. Zuletzt haben in der 5. Saison 43 Teams aus 15 Stadtteilen in den Altersgruppen U 11, U 13, U 15 und U 18 gespielt. Vor ein paar Wochen wurden nicht nur die Sieger im Rahmen des Endturniers, das auch an der Commerzbank-Arena stattfand, ausgespielt, geehrt und mit Preisen beschenkt, sondern auch jene Mannschaften, die als Gastgeber des jeweiligen Spieltags und als fairste Teams aufgetreten waren. Das alles und noch einiges mehr konnte den vielen Eintracht-Fans am letzten Samstag näher gebracht werden.

Ein Thema war zudem die Frage wie so ein stadtweites und ständig wachsendes Projekt finanziell zu stemmen ist. Die Einladung der acht Teams durch die Eintracht Frankfurt Fußball AG ist hierfür ein ganz praktisches Beispiel, notwendig ist aber auch, neben den Geldern des Sportamtes der Stadt Frankfurt und des Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport, eine breit gefächerte Förderung. Für diese steht der Verein Business for Sports, dessen Vorsitzender Philip Holzer auch Schirmherr der Liga ist sowie neben einer Reihe weiterer seit 2017 die DFL Stiftung. Das Büro PROPROJEKT Planung & Prozessentwicklung GmbH packt praktisch mit an und entwickelt mit den Jugendlichen Ideen für die Verbesserung und Sanierung maroder Bolzplätze.

Auch jene, die nicht direkt vor der Bühne standen, die immer vor der Haupttribüne aufgebaut wird, bekamen so einiges mit. Denn drinnen in der Arena lief die Vorstellung der Bolzplatzliga auf dem großen Video-Würfel. "Das war ein rundherum gelungener Nachmittag", sagte später Helga Roos, und für die Sieger eine große Motivation in der nächsten Saison wieder mitzuspielen.

ps