03.12.2018
Vom 11. Januar bis 31. Januar gastiert die Wanderausstellung „Der andere Fußball – 100 Jahre Arbeiterfußball – 125 Jahre Arbeitersport“ in der Frankfurter Sportschule des Landessportbund Hessen.
In der Weimarer Republik, die den Arbeiterorganisationen neue Räume öffnete, wurde der Arbeiterfußball zu einer der wichtigsten Sparten im Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB). Man verstand sich als Gegenmodell gegen den bürgerlichen Sport, indem gegen Konkurrenz und Nationalismus, gegen Personenkult und Meisterschaftshatzen des DFB-Fußballs die Entwicklung von Solidarität und Internationalismus gesetzt wurden.
Auf 17 Roll Ups und zwei Wänden wird der Zyklus vom Beginn des Arbeitersports bis zu seiner Zerschlagung durch den NS-Faschismus 1933 dargestellt. Hervorgehoben sind Höhepunkte wie die Internationalen Arbeiterolympiaden, Meisterschaftsrunden, die erste Europameisterschaft, aber auch das bis heute durchaus moderne Spielsystem des Arbeiterfußballs. Weitere Themen sind große Spielerpersönlichkeiten, schließlich auch die Spaltung der Bewegung in sozialdemokratische und kommunistische Organisationen, Verfolgung durch und Widerstand gegen den NS-Faschismus. Der Abdruck von Zeitungen und Plakaten vermittelt einen Eindruck der linken grafischen Experimentierfreude der 1920er Jahre.
Zwei der Aufsteller beleuchten den Hessischen Fußball des Arbeitersports, noch heute beziehen sich ca. 125 Vereine auf diese Wurzeln. Gerade in Hessen hat die Ausstellung eine besondere Bedeutung, wurde der Landessportbund doch maßgeblich von ehemaligen Arbeitersportlern gegründet, die die Umsetzung ihrer Ideale nach den Erfahrungen des Faschismus in der einheitlichen Sportorganisation sahen.
Über die historische Darstellung hinaus will die Ausstellung mit der Aktualisierung der Elemente, Werte und Ziele des Arbeiterfußballs Anregungen für aktuelle Positionierungen im Fußball, Positionierungen gegen die zunehmende Rechtsentwicklung geben.
So stellt sich die Veranstaltung am 24. Januar auch in den Rahmen des bundesweiten Aufrufs „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“. Neben der historischen Darstellung des hessischen Arbeiterfußballs ist sie eine Würdigung der widerständischen und im Faschismus verfolgten Arbeitersportlerinnen und Arbeitersportler.
Die Ausstellung wurde realisiert durch den Paderborner Kreis – Arbeiterfußball e.V. Der Verein widmet sich im überparteilichen Selbstverständnis der Darstellung der gerade in Deutschland historisch relevanten Strömung des Arbeitersports und Arbeiterfußballs. Der Verein bietet seinen Mitgliedern eine Plattform für Intensivierung und Austausch der eigenen Forschungen und entwickelt Projekte der historischen Vermittlung; neben der Wanderausstellung auch mit der sich permanent erweiternden Plattform www.arbeiterfussball.de
Für die Ausstellung in Frankfurt zeichnen Sportkreis Frankfurt e.V., Eintracht Frankfurt Museum, BildungsArea Eintracht Frankfurt – Lernort Stadion, unterstützt durch den Landessportbund Hessen, den Hessischen Fußball-Verband, gefördert u.a. durch die DFB-Kulturstiftung, das Deutsche Jugendherbergswerk und den Verein LAGG – Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim.
Führungen für Schulklassen, Jugendeinrichtungen und Fangruppen
Die BildungsArena Eintracht Frankfurt bietet während der Ausstellungszeit Führungen (Schulklassen ab der Jahrgangsstufe 9) an. Durch Kontrastierung zum heutigen Fußballbetrieb im Profi- und Amateurbereich werden die sportlichen und weltanschaulichen Besonderheiten des Arbeiterfußballs dargestellt. Die Einführung zeichnet die Geschichte des Arbeitersports bis zur Liquidation seiner Vereine im Zuge der sogenannten Gleichschaltung ab dem Jahr 1933 nach. Im anschließenden Workshop im Eintracht-Museum schlagen wir eine Brücke in die Gegenwart: Entgegen der oft zu hörenden Meinung, Sport sei ein „politikfreier Raum“, erarbeiten wir anhand anschaulicher Beispiele der Ausgrenzung (Rassismus etc.), aber auch der Solidarität (Fan-Initiativen gegen Diskriminierung etc.), warum das Fußballstadion nach wie vor ein politischer Ort ist. Die Führungen und Workshops werden werktags im Zeitraum 9:30 bis 13:30 Uhr angeboten. Die Politikgeschichte des Deutschen Kaiserreichs, der Weimarer Republik und der NS-Diktatur sollte – zumindest in Grundzügen – bereits im Unterricht vermittelt worden sein. Anmeldungen per E-Mail mit Angaben zu Klasse (Schulform, Klassengröße etc.), 1-2 Terminwünschen sowie telefonischer Rückrufmöglichkeit unter info@bildungsarena.de.
Ausstellungsort: Landessportbund Hessen, Otto-Fleck-Schneise 4, 60528 Frankfurt am Main
Ausstellungsdauer: 11.01.2019 – 31.01.2019
Abendveranstaltung: 24.01.2019 – 17 – 19.00 Ausstellungsführung, 19 – 21.00 Veranstaltung im Rahmen der Erinnerungen an den Auschwitz-Befreiungstag
Ausstellungsbesuch außerhalb der angegebenen Angebote täglich möglich.
Führungen über das Angebot an Schulklassen, Jugendeinrichtungen, Fangruppen hinaus bitte telefonisch oder per Mail vereinbaren: Helga Roos, Sportkreis Frankfurt e.V., Tel.: 0176 511 79 808, Email: helga.roos@sportkreis-frankfurt.de
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